Gartenarbeiten im Hochsommer (August)

In unserem Gartenpflege-Kalender für den Sommermonat August finden Sie alles, was ein Hobbygärtner in Sachen Gartenarbeiten jetzt wissen sollte. Normalerweise sind jetzt im Hochsommer eine regelmäßige Pflanzenwässerung und das tägliche Rasensprengen die Hauptaufgaben im heimischen Garten. Aufgrund der derzeit eher unbeständigen Wetterlage dürfte der Urlaubsmonat August aber eher für andere Gartenpflege-Arbeiten prädestiniert sein.
Im August zeigt sich der Garten von seiner farbenprächtigen Seite, es blüht überall, die Rosen und Kräuter duften und das erste Obst ist erntereif.

Der Gartenmonat August

Jetzt ist es an der Zeit die herbstblühenden Blumenzwiebeln zu pflanzen. Wenn schon vieles im Garten verblüht ist, dann erfreuen diese blühenden Farbtupfer den Hobbygärtner. Bis Ende August können die verschiedensten Krokus- und Herbstzeitlosearten noch gepflanzt werden, dann blühen sie von September bis Oktober. Ein weitere Vorteil der Herbstzeitlosen besteht darin, daß durch das in den Zwiebeln enthaltene Gift Colchicin kein Schutz vor Wühlmäusen nötig ist.

Der August ist auch ein guter Zeitpunkt für zahlreiche Schnittmaßnahmen, ob Büsche stutzen, Äste schneiden oder den Heckenschnitt. Als Hauptwerkzeuge des Kleingärtners sind demnach gute Gartenscheren bzw. Heckenscheren von Nutzen. Sollen immergrüne Hecken, wie z.B. Eibenhecken, Lebensbaum, Fichte, Hainbuche, Feuerdorn oder Liguster dicht wachsen, dann sollten diese Hecken bzw. Sträucher zweimal im Jahr (Frühsommer/Hochsommer) geschnitten werden. Eine gute Heckenschnittform ist dadurch gekennzeichnet, daß sich eine Hecke nach oben verjüngt, ansonsten verkahlen Hecken leicht von unten nach oben. Das gilt ebenso für Eiben die in Kugel- oder Kegelform geschnitten sind, denn auch diese Formen verhindern das Verkahlen der unteren Heckenbereiche. Über den günstigsten Zeitpunkt des Heckenschnitts gibt es natürlich auch andere bzw. unterschiedliche Meinungen, aber der August ist für sommer- und immergrüne Hecken ein guter Schnitttermin, sofern das Trimmen der Hecken an kühleren, feuchteren Tagen durchgeführt wird und nicht bei praller Hochsommer-Sonne.

Darüber hinaus ist der Gartenmonat August geprägt von Reife- und Erntezeit und den zugehörigen Erntearbeiten. Frühe Apfelsorten sind jetzt schon erntereif, gleiches gilt für eine Vielzahl der heimischen Pflaumen-Sorten oder auf für Pfirsiche und Brombeeren. Junge Obstbäume die besonders viele Früchten tragen, müssen jetzt eventuell abgestützt werden bzw. deren überfrachtete Äste. Zusätzlich kann man zur Entlastung des Baumes, die faulen und wurmstichigen Früchte vorsichtig entfernen. Auch das sogenannte Fallobst sollte der Hobbygärtner nicht zu lange im Garten liegen lassen, da es oftmals von Schädlingen befallen ist und darüber hinaus Pilzkrankheiten übertragen kann.

Die Erntezeit der Obstbäume gilt als der Höhepunkt der Gartensaison, wobei man darauf achten sollte, daß bei den Erntearbeiten bzw. beim Pflücken des Obstes die reifen Früchte nicht geschädtigt bzw. verletzt werden, weil sich dadurch die Lagerzeit erheblich verringert. Wichtig ist auch den jeweils richtigen Erntezeitpunkt zu finden. Gerade bei Steinobst-/Kernobst-Arten wie Pfirsich, Aprikose, Apfel und Birne ist der volle Obstgenuss eng mit dem richtigen Erntezeitpunkt verbunden. Äpfel und Birnen die zu lange am Baum hängen, werden mehlig. Nicht voll ausgereiftes Obst hingegen besitzt wenig Saft und auch das typische Aroma ist noch nicht voll ausgebildet.

Nach der Ernte kann dann bei den Obstgehölzen der Sommerschnitt durchgeführt werden, d.h. bei Pfirsich und Aprikosen schneidet man die abgetragenen Seitentriebe bis zu den Ersatztrieben zurück. Zusätzlich werden totes Holz bzw. gebrochenen Äste herausgeschnitten. Bei Apfelbäumen werden vor allem die senkrecht nach oben wachsenden Zweige, die sogenannten Wasserschosse, herausgeschnitten. Abgetragene bzw. übermäßig lange Äste werden um ca. 1/3 eingekürzt. Der Rückschnitt sollte darüber hinaus bei trockenem Wetter vorgenommen werden, damit die Wunden schneller und besser verheilen.

Zu den Gartenarbeiten des Monats August zählt auch die Aussaat von zweijährigen Pflanzen. Zweijährige Pflanzen benötigen zwei Vegetationsperioden, so daß diese Pflanzen ihre Blütezeit erst im nächsten Frühjahr oder Frühsommer erreichen. Die Beetpflanzen Stiefmütterchen, Topfprimeln, Bartnelken, Vergissmeinnicht, Malven und Levkojen sind allesamt beliebte zweijährige Pflanzen die im August direkt ins Beet im Freiland gesät werden können. Aber auch Stockrosen, Fingerhut und Königskerze zählen zu den zweijährigen Sommerblühern.

Weitere Gartenarbeiten im Hinblick auf die kommende Gartensaison beziehen sich auf das Sammeln von Samen. Im Gartenmonat August sind beispielsweise Kapuzinerkresse, Wicke, Rittersporn, Stockrosen oder Ringelblumen teilweise bereits verblüht. Deshalb können jetzt die ausgebildeten Samenkapseln abgesammelt werden und bis zur Aussaat im nächsten Frühling getrocknet und gelagert werden.

Auch das Erdbeerbeet benötigt noch ein wenig Pflege, damit ein guter Ertrag im kommenden Jahr gewährleistet bleibt. Im August sollten deshalb gut bewurzelte Erdbeerpflanzen zugekauft werden, oder frisch ausgegrabene, kräftige Absenker verpflanzt werden. Zuvor sollte das Erdbeerbeet von Unkraut befreit werden und aufgelockert werden. Zur Stärkung der jungen Pflanzen bzw. um dem Boden die entzogenen Nährstoffe wieder zuzuführen wird etwas Kompost und Hornspäne untergemischt.
Ansonsten ist bei der Gartenpflege im August besonders darauf zu achten, daß alle Pflanzen regelmäßig bewässert werden. Wer dabei Wasser sparen möchte, sollte sich Regentonnen anschaffen und das Regenwasser aus diesen Regenfässern zum Gießen verwenden. Jetzt im Hochsommer wäre auch noch ein geeigneter Zeitpunkt, um den Kompost des Frühsommers umzusetzen.