Wenn man von Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung im heimischen Garten spricht, dann denkt man heutzutage in erster Linie an hartnäckige Pflanzenkrankheiten (z.B. Pfirsich-Kräuselkrankheit, Birnengitterrost) und an Schädlinge (z.B. Buchsbaumzünsler, Kirschfruchtfliegen, Birnenpockenmilbe) und sämtliche tierische Parasiten, welche unsere Kulturpflanzen und Ziergehölze schädigen. Wildkräuter bzw. Unkraut, das ebenfalls mit unseren Gartenpflanzen um Nährstoffe, Wasser, Licht und günstige Standortbedingungen konkurriert, wird mittlerweile vermehrt mechanisch bekämpft. Denn rechtzeitiges Pflügen, Eggen und Hacken ist die umweltfreundlichste Möglichkeit unerwünschte Wildkräuter einzudämmen und unter biologischen Gesichtspunkten die Vorbeugemaßnahme erster Wahl. So muß man sich mit möglichen Nebenwirkungen der chemischen Unkrautbekämpfung erst gar nicht auseinandersetzen.
Ähnliches gilt für die Schädlingsbekämpfung, da auch hierbei Vorsorge und sachgemäße Pflege eine entscheidende Rolle spielen. Oftmals werden nämlich vor allem schwache und kränkelnde Pflanzen mit ungünstigen Standortbedingungen von Schadorganismen und Pilzkrankheiten befallen. Bevor man sich also entschließt einen naturnahen Ziergarten oder einen ökologischen Nutzgarten anzulegen, sollte man sich bewußt machen, daß viel Zeit für Pflanzenpflege aufgewendet werden muß. Schließlich sind sachgemäß gepflegte Gartengewächse mit optimalem Standort widerstandsfähiger und eher in der Lage, einen Schädlings- und Krankheitsbefall abzuwehren. Anders formuliert, gerade weil viele Pflanzenkrankheiten durch „Schwächeparasiten“ hervorgerufen werden, kann ein gesundes Pflanzenwachstum auch als eine sinnvolle Pflanzenschutzmaßnahme angesehen werden.
Wenn es um die Vermeidung, Vorbeugung und Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten oder Schadorganismen geht, kann heute aber auch ein naturgemäßer Pflanzenschutz oder die biologische Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Gerade die Diskussion über chemische Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Nahrungsmitteln hat auch den Hobbygärtner für dieses Thema sensibilisiert, so daß sich beim Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten vermehrt auf die Unterstützung von Nützlingen, schützender Mischkultur oder Pflanzenjauchen, -brühen und Kaltwasserauszügen verlassen wird. So bleibt in vielen Gärten der Griff zur Giftspritze mittlerweile die Ausnahme und es wird schon bei der Pflanzung darauf geachtet, daß robuste Pflanzenarten und -sorten mit geringeren Ansprüchen an Standort- und Umweltbedingungen gewählt werden.