Gartenkalender für den Sommermonat Juni

Der Juni ist der erste Sommermonat und der Garten entfaltet langsam seine prachtvolle Schönheit. Das Pflanzenwachstum erreicht seinen Höhepunkt. Doch bevor der Hobbygärtner den Gartenmonat Juni vom Liegestuhl aus genießen kann, warten noch einige Gartenarbeiten auf Erledigung. Ob im Ziergarten, Gemüsegarten oder auf der Terrasse und dem Balkon, der Gartenkalender geizt auch im Juni nicht mit Pflanzenpflege und gärtnerischen Tätigkeiten. Welche Gartentipps Sie im Juni beherzigen sollten, damit die Gartensaison 2011 zum Erfolg wird, erfahren Sie nachfolgend hier im Gartenpflege-Kalender.

Gartenarbeiten im Juni

Im Juni sind die Tage am längsten. Am 21. Juni ist der Tag der Sommersonnenwende 2011, d.h. der längste Tag mit der kürzesten Nacht des Jahres. Alte Bezeichnungen für den Juni, die auch heute noch unter Bauern bzw. in Gärtnerkreisen verwandt werden, sind beispielsweise Rosenmonat, da im Juni die Rosenblüte ihren Höhepunkt erreicht. Ebenso spricht man auch häufig noch vom Johnnismonat (24.6. ist Johannistag mit Johannisfesten/Johannisfeuer) oder auch vom Brachmonat, da im Mittelalter zu Zeiten der Dreifelderwirtschaft im Juni mit der Bearbeitung des ungenutzten (brachliegenden) Feldes begonnen wurde.

Und auch wenn wir das düstere Mittelalter glücklicherweise schon lange hinter uns gelassen haben, so ist der Juni für Gartenfreunde trotzdem ein arbeitsintensiver Monat. Überall sind kleinere Gartenarbeiten zu verrichten.

Beispielsweise sind jetzt die ersten Stauden (Rittersporn, Lupinen, Katzenminze, Scharfgarbe) verblüht, so daß diese zurückgeschnitten werden sollten. Mit etwas Dünger und Gärtnerglück gibt es im Spätsommer dann eine zweite Blüte. Auch der Sommerphlox kann mit einem beständigen Rückschnitt zur Nachblüte angeregt werden. Außerdem sollte man hochwachsende Stauden rechtzeitig durch Hochbinden etwas abstützen, damit die Pflanzen durch die immer häufiger auftretenden Starkregenfälle nicht abknicken bzw. auseinanderfallen. So erhält man die Blütenpracht und auch den Nacktschnecken wird weniger Futter geboten.

Apropos Schädlinge wie Nacktschnecken: Da man den Garten im Juni für gewöhnlich desöfteren wässern muß, sollte man das Gießen idealerweise in die frühen Morgenstunden verlegen. Gerade bei einer drohenden Nacktschneckenplage (Spanische Wegschnecke) ist es günstig am Morgen zu gießen, denn Nacktschnecken sind nachtaktiv, sie lieben feuchte Beete und auch feuchte Böden für ihre Eiablage. Abends ist der Boden warm, so daß ein Teil des Gießwassers verdampfen und ein ideales Klima für gesteigerte Nacktschneckenaktivität schaffen würde.

Ohnehin sollte man im Gartenmonat Juni mit wachsamem Auge seine Pflanzen (besonders Obst & Gemüse) auf Schädlingsbefall untersuchen. Zum Beispiel sollte man jetzt die reifenden bzw. sich verfärbenden Süßkirschen auf den Befall mit Befall mit Kirschfruchtfliegen untersuchen. Ein rechtzeitiger und gezielter Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln (z.B. biologischen Mitteln) kann möglicherweise größere Schäden verhindern und ist weitaus umweltverträglicher als ein großflächiger Einsatz der chemischen Käule. Zusätzlich kann man mit Kräuterjauchen aus Ackerschachtelhalm oder Brennnesseln seine Pflanzen stärken und so dem Schädlingsbefall vorbeugen.

Für eine natürliche Schädlingsbekämpfung kann man darüber hinaus auf Nützlinge bzw. natürliche Feinde zurückgreifen. So kann man beispielsweise Florfliegenlarven kaufen bzw. im Internet bestellen und gegen Blattläuse, Thripse einsetzen. Schlupfwespen gegen die Weiße Fliege am Gemüse. Nematoden gegen den Dickmaulrüssler an Eiben, Rhododendren und Azaleen. Wer zusätzlich Schlupfwinkel und Unterholz für Igel, Vögel, Marienkäfer und Laufkäfer in Gartenecken anlegt, oder ein Insektenhotel baut, kann viele Schädlinge auf natürliche Art eindämmen bzw. zurückdrängen.

Das schnelle Gedeihen und prachtvolle Blühen macht jedem Gartenliebhaber Freude. Leider wachsen nicht nur die Pflanzen und Blumen die man im Gartencenter gekauft hat oder das Gemüse welches man im Frühjar ausgesät hat, sondern auch die sogenannten Unkräuter. Während der gesamten Gartensaison, so auch im Juni, gehört das Jäten und Herauszupfen von Wild- bzw. Beikräuter zu den regelmäßig wiederkehrenden Gartenarbeiten. Quecken, Giersch, Winden und Vogelmiere sollte man günstigerweise immer komplett mit Wurzeln ausstechen oder ausgraben. Sollte dies nicht möglich sein, bekämpft man diese Wildkräuter indem man geduldig immer wieder den Neuaustrieb entfernt. Um die Ausbreitung von Unkraut weiter einzudämmen hat sich darüber hinaus das Mulchen bewährt.

Wie bereits erwähnt, gilt der Juni auch als der Rosenmonat. Die Triebe von remontierenden bzw. öfterblühenden Rosen werden nach der ersten Blütephase eingekürzt, um die zweite Blüte anzuregen bzw. zu erhalten. Natürlich können Rosen auch jetzt noch gepflanzt werden. Nach der ersten Rosenblüte im Juni ist auch der richtige Zeitpunkt für eine sparsame Nachdüngung mit einem organischen oder auch organisch-mineralischen Düngermittel. Die Rosen sollten zudem regelmäßig auf Blattläuse oder auch auf Sternrußtau und Rosenrost hin untersucht werden.
Bevor der Freizeitgärtner also die Gartensaison genießen kann und die Gartenpflege endlich Früchte trägt, warten noch einige Gartenarbeiten.