Anlehngewächshaus

Ein Gewächshaus im Garten ist eine ideale Einrichtung zur Anzucht von Gartenpflanzen und sofern man sich für ein sogenanntes Anlehngewächshaus entscheidet, auch ein geeignetes Winterquartier für empfindlichere Garten- bzw. Kübelpflanzen. Aber auch Gemüse, Tomaten, Paprika und Erdbeeren lassen sich in Gewächshäusern bzw. Anlehngewächshäusern zu einer Zeit heranziehen, wo der heimische Garten noch im Winterschlaf liegt bzw. wo aus allgemeinen wetterbedingten Gründen (zuviel Regen, Wind, Hagel, Nachtfröste) eine Anzucht im Freien problematisch wäre.

Anlehnhäuser werden an eine vorhandene Haus- oder Garagenwand angebaut bzw. „angelehnt“, daher auch der Name. Die Vorteile dieser Lösung bestehen darin, daß durch die Anlehnseite etwas Platz gespart wird und die gemauerte Rückwand gleichzeitig als Wärmespeicher genutzt wird. Der Standort für ein Anlehngewächshaus sollte von daher möglichst sonnig sein, d.h. eine Ausrichtung nach Süden ist zu bevorzugen, um eine optimale Sonnenstrahlung zu haben. Allerdings darf ein solches Gewächshaus, das mit einer Hauswand verbunden ist nicht zu feucht gehalten werden, da es sonst an der Hauswand zu einer Schimmelbildung kommen kann.

Anlehngewächshäuser: Selber bauen oder kaufen?

Das Angebot an Gewächshäusern ist groß: Von fertigen Gewächshäusern bis zu relativ günstigen Anlehngewächshäusern zum selber Bauen gibt es eine große Auswahl. Beispielsweise findet man bereits einfache Foliengewächshäuser für ca. 100 Euro im Internet.

Besonders beliebt sind seit einigen Jahren aber die platz- und energiesparenden Anlehngewächshäuser. Allerdings stellt sich bei dieser Art von Gewächshaus immer auch gleich die Frage, wo man das Anlehngewächshaus anbaut bzw. aufstellt, da nicht jeder Hausbesitzer eine geeignete Hauswand mit ausreichend Stellplatz zur Verfügung hat. Oftmals findet man einen freien Platz nur an einer eher ungünstig gelegenen Seite eines Hauses bzw. hat das Problem, daß durch das anlehnende Gewächshaus möglicherweise Fenster bzw. Kellerfenster verdeckt werden würden. Vor allem dann, wenn die fertig erhältlichen Anlehngewächshäuser (z.B. von Pergart) nicht optimal an das vorhandene Haus und Grundstück angepasst werden können.

Wer also das ideal integrierbare Anlehngewächshaus nach Maß sucht und handwerklich geschickt ist, der greift vielleicht besser gleich zu einem Bausatz bzw. zu einer Bauanleitung für Anlehngewächshäuser. Prinzipiell bestehen die Gewächshäuser zum selber Bauen aus einer Leichtmetallkonstruktion bzw. aus im Baumarkt erhältlichen Aluminiumprofilen, kombiniert mit durchsichtigen Kunststoffplatten (manchmal auch Nörpelglas oder Hohlkammerplatten). Die Aluminiumprofile bilden dabei die Stützen des Gewächshauses, wobei die Rahmenkonstruktion über Eck mit Winkelstreben verschraubt wird. Ein einfaches Anlehngewächshaus besitzt zumeist ein Pultdach mit etwa 20 Prozent Neigung. Wer in Richtung Wintergarten tendiert kann zumindest für die senkrechten Flächen isolierte Glasscheiben nutzen. Für die Dachkonstruktion hingegen, sollte man vielleicht eher zu robusten aber relativ leichten Kunststoffplatten raten. Diese entlasten das Traggerüst des Anlehngewächshauses und schützen dennoch vor dickeren Hagelkörnern durch ihre Robustheit. Baupläne und Bauanleitungen für diese Art von Anlehngewächshäusern findet man zum Teil auch im Internet, aber man kann die Einzelteile der Aluminiumkonstruktion ebenso als Selbstbausatz bestellen und die Glas bzw. Kunststoffteile beim örtlichen Händler oder im Baumarkt besorgen. Wichtig bei einem Gewächs-/Glashaus oder Wintergarten ist natürlich die Belüftung, die gut durchdacht sein sollte, da sich durch die intensive Sonneneinstrahlung ein Gewächshaus stark aufheizt. An sonnigen Tagen werden durchaus schnell Temperaturen über 50 Grad erreicht, die per Entlüftung wieder abgeführt werden müssen. Dafür bietet sich entweder eine waagerechte Quer-Lüftung an, durch gegenüberliegende Fester, oder aber eine sogenannte senkrechte Streich-Lüftung. Bei der Streich-Lüftung wird die Zuluft weit unten in Bodennähe zugeführt, während die Abluftklappen oberhalb in Dachnähe plaziert werden. Insgesamt sollten die Zu- und Abluftöffnungen ca. 1/6 der Größe der Gewächshausgrundfläche besitzen.

Von der Konstruktion her unterscheiden sich Anlehngewächshaus jedoch nicht von herkömmlichen Gewächshäusern, wobei man natürlich bei der Rahmenkonstruktion auf Wärmebrücken besonders acht geben muß. Ebenso lohnen sich keine Größen unter zwei Meter Breite, da ansonsten die Nutzfläche zu gering wäre und falls ein Anlehngewächshaus auch als Winterquartier genutzt werden soll, muß auf Frostfreiheit geachtet werden. Dazu eigenen sich besonders gut Hohlkammerplatten aus Polycarbonat die eine bessere Wärmedämmung versprechen. Ebenso sollte man vorher klären, ob größere Gewächshäuser der regionalen Bauordnung unterliegen (Baugenehmigung) bzw. ob es zu Nachbarschaftsstreitigkeiten kommen könnte. Auf jeden Fall ist ein Anlehngewächshaus eine Energie und Platz sparende Alternative gegenüber einem normalen Gewächshaus, egal ob Bausatz oder Marke Eigenbau.